Jede vierte staatliche Hochschule in Deutschland wird von einer Frau geleitet. Die Frauenquote bei den Hochschulleitungen lag im Dezember bei 24,9 Prozent, wie das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) am Donnerstag in Gütersloh mitteilte. Sie stieg damit im Vergleich zur letzten Erhebung 2020 um 0,6 Prozentpunkte.
Besonders deutlich nahm der Anteil weiblicher Führungskräfte demnach an Universitäten zu – von 23,5 auf aktuell 27,5 Prozent. Die typische Leitung einer staatlichen deutschen Hochschule ist damit jedoch weiterhin männlich.
Nur ein geringer Anteil der Hochschulleitungen stammt aus dem Ausland. Das CHE konnte für sieben der 181 Führungskräfte einen ausländischer Geburtsort ermitteln. Jede vierte Leitung kommt aus Nordrhein-Westfalen, jede sechste aus Bayern. Von in ostdeutschen Bundesländern – inklusive Berlin – Geborenen wurden 15 staatliche Hochschulen geleitet.
Eine Hochschulleitung ist der Auswertung zufolge im Durchschnitt aktuell 59,2 Jahre alt. Die durchschnittliche Leitung an Universitäten ist mit 60,6 Jahren jedoch rund zweieinhalb Jahre älter ist als ihre Kolleginnen und Kollegen an Fachhochschulen oder Hochschulen für angewandte Wissenschaften.
Dominierender fachlicher Hintergrund sind laut CHE Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Jeweils rund ein Drittel und damit die meisten aller Hochschulleiterinnen und -leiter absolvierten einen Studiengang aus diesen Fächerbereichen.
„Im Unterschied zu ihren Studierenden sind die deutschen Hochschulleitungen weiterhin eine recht homogene Gruppe“, erklärte Isabel Roessler vom CHE. Es brauche aber mehr Diversität auf den Chefsesseln, „wenn wir auch künftig die besten Führungskräfte für Hochschulen in Deutschland haben wollen“.
Für die Auswertung wurden zum Stichtag 31. Dezember 2021 die online veröffentlichten Lebensläufe von 181 Leitungen staatlicher Hochschulen berücksichtigt. Ergänzt wurden diese durch Nachfragen bei Präsidien und Rektoraten.