Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow hat vom EU-Parlament die Anerkennung des russischen Präsidenten Wladimir Putin als „Kriegsverbrecher“ gefordert. Er „appelliere an alle Mitglieder des Europäischen Parlaments, Putin als Kriegsverbrecher anzuerkennen“, sagte Resnikow am Donnerstag in einer Videokonferenz. Die russische Armee „vernichtet bewusst die Zivilbevölkerung“.
Er verwies auf die Bombardierung eines Theaters in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol, das als Schutzort für viele Zivilisten gedieht habe. Die ukrainische Seite befürchtete hunderte Tote. Resnikow sagte, landesweit seien mehr als 400 Schulen, 110 Krankenhäuser und 1000 Wohnhäuser seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine zerstört worden. Er gab zudem an, 14.000 russische Soldaten seien getötet worden.
Resnikow gab sich siegessicher, forderte aber mehr Waffenlieferungen von Europa: „Wir werden gewinnen. Es ist nur eine Frage des Preises, den das ukrainische Volk zahlen wird.“ Russland könne aufgehalten werden, „aber wir brauchen Unterstützung“, sagte er. Die EU hat bislang 500 Millionen Euro für Waffenlieferungen an Kiew zur Verfügung gestellt. Weitere 500 Millionen Euro stehen zur Debatte.
Der ukrainische Verteidigungsminister kritisierte darüber hinaus die Ablehnung des Westens, eine Flugverbotszone über der Ukraine zu verhängen. „Wir werden mehr und mehr Leben verlieren und es wird mehr Geld sein, das europäische Länder später zahlen werden, um beim Wiederaufbau der Ukraine zu helfen“, sagte Resnikow.