Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Jerusalem als den „richtigen Ort, um Frieden zu finden“, bezeichnet. In einem am Sonntagabend auf dem Internetdienst Telegram veröffentlichten Video verwies der Staatschef auf die Vermittlerrolle Israels im Krieg mit Russland. Selenskyj verwies in dem Video auch auf seinen Auftritt vor dem israelischen Parlament früher am Tag. Dieser mache den „russischen Propagandisten“ ihre Arbeit „schwer“.
Der Jude Selenskyj spielte damit auf die russische Behauptung an, dass die Ukraine von „Neonazis“ geführt werde. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte seinen Einmarsch im Nachbarland mit einer angeblichen „Entnazifizierung“ der Ukraine begründet.
Selenskyj hatte Israel aufgefordert, eine „Wahl“ zwischen Russland und der Ukraine zu treffen. Bislang hatte sich Israel um gute Beziehungen zu beiden Regierungen bemüht. In beiden Ländern gibt es bedeutende jüdische Minderheiten. So lehnte Israel ukrainische Forderungen nach militärischer Unterstützung oder Sanktionen gegen Russland ab. Gleichzeitig verpflichtete sich die Regierung, russischen Oligarchen mit israelischer Staatsbürgerschaft nicht bei der „Umgehung“ westlicher Sanktionen zu helfen.