Der US-Schauspieler Will Smith hat sich nach seiner Ohrfeige bei der Oscar-Verleihung bei Komiker Chris Rock entschuldigt. „Ich möchte mich öffentlich bei Dir entschuldigen, Chris“, schrieb der Hollywood-Star am Montag auf Instagram. „Ich habe mich daneben benommen und lag falsch. Es ist mir peinlich und mein Handeln war nicht bezeichnend für den Mann, der ich sein möchte.“ Die Oscar-Akademie hat inzwischen eine Untersuchung des Vorfalls angekündigt.
Smith hatte Rock bei der Oscar-Gala auf der Bühne geschlagen, nachdem der Komiker die Frau des Schauspielers mit einem Witz beleidigt hatte. Kurz nach dem Vorfall war Smith mit dem Oscar für den besten Hauptdarsteller im Film „King Richard“ über den Vater der Tennisspielerinnen Venus und Serena Williams ausgezeichnet worden. In seiner Dankesrede entschuldigte er sich unter Tränen bei der Oskar-Akademie und den anderen Nominierten – nicht jedoch bei Rock.
„Gewalt in all ihren Formen ist giftig und zerstörerisch“, erklärte Smith nun auf Instagram. „Mein Verhalten bei der gestrigen Oscar-Verleihung war inakzeptabel und unentschuldbar.“ Er erklärte weiter: „Witze auf meine Kosten gehören zum Job, aber ein Witz über Jadas Gesundheitszustand war zu viel für mich und ich habe emotional reagiert.“
Rock hatte sich bei der Gala über Jada Pinkett Smiths Haarausfall lustig gemacht. Der Komiker verglich die 50-Jährige, die ihre Krankheit 2018 öffentlich gemacht hatte, mit der Schauspielerin Demi Moore im Film „Die Akte Jane“ von 1997. Moore spielt darin eine Elite-Soldatin mit kahlgeschorenem Kopf.
Rock sagte an Smiths glatzköpfige Ehefrau gerichtet: „Ich freue mich auf ‚Die Akte Jane 2‘.“ Smith lachte zunächst, stürmte dann aber auf die Bühne und schlug Rock hart ins Gesicht. Er schrie ihn zudem an: „Nimm den Namen meiner Frau nicht in deinen verdammten Mund.“
Der Vorfall hatte die Verleihung des wichtigsten Filmpreises der Welt überschattet und weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Die Organisatoren der Oscar-Gala verurteilten den Vorfall am Montag und leiteten eine Untersuchung ein. Weitere „Schritte und Konsequenzen“ würden geprüft.
Auch eine Reihe von Vertretern der Film- und Comedy-Branche verurteilten Smiths Verhalten. „Er hätte ihn töten können“, schrieb der Regisseur Judd Apatow in einem später gelöschten Tweet. „Das ist pure unkontrollierte Wut und Gewalt.“ Regisseur Rob Reiner rief Smith auf, sich bei Rock zu entschuldigen. Smith, der in den 1990er Jahren mit der Serie „Der Prinz von Bel Air“ zum Star geworden war, könne „froh“ sein, dass der angegriffene Komiker keine Anzeige erstattet habe.
Die Komikerin und Emmy-Gewinnerin Rosie O’Donnell bezeichnete Smiths Verhalten als „trauriges Zurschaustellen von toxischer Männlichkeit von einem narzisstischen Verrückten“. Auf Online-Plattformen gab es sogar Forderungen, Smith seinen Oscar für „King Richard“ zu entziehen.
Smith entschuldigte sich in seiner Erklärung auf Instagram erneut bei der Oscar-Akademie. „Ich möchte mich auch bei der Akademie, den Produzenten der Show, allen Teilnehmern und allen Zuschauern auf der ganzen Welt entschuldigen“, schrieb der Schauspieler. „Ich möchte mich bei der Familie Williams und meiner King-Richard-Familie entschuldigen.“ Er „bedauere zutiefst“, dass sein Verhalten den Erfolg des gesamten Film-Teams „beschmutzt“ habe.