Der niederbayerische Kabarettist Sigi Zimmerschied ist davon überzeugt, einen Teil seiner kreativen Energie aus der kriminellen Vergangenheit seines Großvaters zu ziehen. „Mein Großvater väterlicherseits war ja ein Doppelmörder“, sagte der 68-Jährige der „Augsburger Allgemeinen“ vom Mittwoch. Der Opa habe im Affekt seine erste Ehefrau und einen Nebenbuhler erschossen. „Dieser unkontrollierte Jähzorn schwingt auch in mir mit – der hat sich aber über die Bühne ein schönes Ventil gesucht.“
Der Schauspieler selbst kämpft eher mit Worten als mit der Pistole. „Das ist vielleicht auch verwandtschaftlich begründet, weil die mütterliche Seite der Verwandtschaft, das waren alle Polizisten“, sagte er. Ein Doppelmörder und viele Polizisten unter den Vorfahren sei dementsprechend „eine gute Mischung“.
Ob er vor der Kamera lieber einen Polizisten oder einen Verbrecher spiele, hänge von der Rolle und ihrer Ausgestaltung ab. „Die besten Rollen haben eine gewisse Ambivalenz“, sagte Zimmerschied der Zeitung. Damit meine er etwa einen nicht eindeutig guten Polizisten oder einen nicht eindeutig schlechten Verbrecher.