Wegen der irrtümlichen Impfung einer Zehnjährigen in Frankreich mit dem Moderna-Vakzin hat der Vater rechtliche Schritte eingeleitet. Der Staatsanwalt von Coutances in Nordfrankreich, Cyril Lacombe, bestätigte am Mittwoch, dass der Mann Anzeige erstattet habe. Dem Mädchen war am 22. Dezember im Impfzentrum von Avranches eine halbe Dosis Moderna anstelle des vorgesehenen Kinderimpfstoffs von Biontech/Pfizer verabreicht worden.
Die Gesundheitsbehörde versicherte, dem Mädchen gehe es gut. Die Eltern seien über die möglichen Nebenwirkungen der Impfung informiert worden, unter anderem die „sehr seltenen Fälle“ von Herzentzündungen. Die Impfungen für Kinder zwischen fünf und elf Jahren wurden in dem Impfzentrum Mitte Dezember gestartet. Die französischen Gesundheitsbehörden raten wie die deutschen Stellen davon ab, Moderna bei unter 30-Jährigen zu verimpfen.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) will in den kommenden Wochen darüber entscheiden, ob sie den Corona-Impfstoff von Moderna auch für sechs- bis elfjährige Kinder zulässt. „Der aktuelle Zeitplan für die Bewertung sieht eine Stellungnahme in ungefähr zwei Monaten vor, es sei denn, es sind zusätzliche Informationen oder Analysen erforderlich“, hatte die EMA Mitte November erklärt.