Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, hat sich für eine allgemeine Impflicht ausgesprochen. „Wir alle lernen in dieser Pandemie ständig dazu – und inzwischen stehe ich der allgemeinen Impfpflicht positiv gegenüber“, sagte Hasselfeldt der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe). Allerdings werde niemand von der Pflicht entbunden, „Kontakte einzuschränken, Abstand zu halten, Hygieneregeln zu beachten und immer wieder zu testen“.
Mit Blick auf die vom Bundestag beschlossene Impfpflicht für Pflegepersonal rechnet Hasselfeldt nicht mit einer großen Kündigungswelle. „Es ist im Einzelfall nicht auszuschließen, deswegen sollte man diese Gefahr ernstnehmen“, sagte die DRK-Präsidentin. Angesichts der bisherigen Erfahrungen in Frankreich erwarte sie aber keine hohen Kündigungszahlen.
In den DRK-Einrichtungen sei „der weitaus größte Teil der Pflegekräfte und auch aller anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits geimpft“, sagte Hasselfeldt. „Aber klar ist auch, dass wir einen enormen Bedarf an Pflegekräften haben.“ Dieser Bedarf sei nicht erst durch die Pandemie entstanden, aber dadurch stärker in den Fokus gerückt. Deswegen sei es „zwingend notwendig, die Bemühungen der alten Bundesregierung, die Pflegeberufe attraktiver zu machen, auch fortzuführen“.