Eine Rakete hat das Weltraumteleskop James Webb am Samstag ins All gebracht. Die Ariane-5-Rakete hob um 13.20 Uhr MEZ vom Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guyana ab und setzte das Teleskop wenig später erfolgreich ab. In etwa einem Monat soll es seine Umlaufbahn eineinhalb Millionen Kilometer von der Erde entfernt erreichen. Das James-Webb-Teleskop soll die Frühzeit des Universums vor 13 Milliarden Jahren erforschen, nur wenige hundert Millionen Jahre nach dem Urknall.
Das neue Teleskop, benannt nach einem ehemaligen Direktor der US-Raumfahrtbehörde, wurde gemeinsam von der Nasa, der europäischen Weltraumorganisation ESA und der kanadischen Weltraumagentur CSA entwickelt. Auch das Max-Planck-Institut für Astronomie, die Universität Köln sowie mehrere deutsche Unternehmen beteiligten sich.
Das 1989 gestartete Projekt sollte ursprünglich Anfang der 2000er Jahre in Betrieb gehen. Immer neue Probleme verzögerten das Vorhaben jedoch jahrelang, die Kosten verdreifachten sich auf fast zehn Milliarden Dollar (8,8 Milliarden Euro).
Das neue Teleskop übertrifft seinen Vorgänger Hubble in Größe und Komplexität bei Weitem. Sein Spiegel misst sechseinhalb Meter im Durchmesser und musste gefaltet werden, um überhaupt in die Ariane-5-Rakete zu passen.
Auch der nun erfolgte Start der Rakete musste mehrfach verschoben werden. Die erste Verzögerung wurde auf einen Unfall während der Startvorbereitungen Ende November zurückgeführt, die zweite auf ein Kommunikationsproblem.