Die Bundeswehr hat nach der Machtübernahme des Militärs ihre Zusammenarbeit mit dem westafrikanischen Burkina Faso ausgesetzt. Ein Beratungsteam der Bundeswehr befinde sich derzeit noch in dem Sahel-Staat, sei aber nicht mehr aktiv und warte auf weitere Anordnungen, sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Mittwoch in Berlin. Zudem seien Pläne, Bundeswehr-Ausbilder aus dem benachbarten Mali nach Burkina Faso zu verlegen, „auf Eis gelegt“.
Das Beraterteam der Bundeswehr habe sich auf Einladung der „legitimen Regierung“ dort im Land befunden, sagte der Sprecher weiter. Es habe burkinische Soldaten in sanitätsdienstlichen Fragen sowie bei der Beseitigung von Sprengfallen beraten.
Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte, dass momentan sämtliche „Unterstützungsleistungen, die direkt an staatliche burkinische Stellen“ gingen, „überprüft und entsprechend angepasst“ würden. Er verurteilte abermals die Machtübernahme durch das Militär. In Burkina Faso herrsche eine „Situation, die auch unsere Sicherheitsinteressen in Europa betrifft“, sagte er.
Die Militärgruppierung Patriotische Bewegung für den Schutz und die Wiederherstellung (MPSR) hatte am Montag die Machtübernahme in Burkina Faso verkündet. Unterzeichnet war die Erklärung von Oberstleutnant Paul-Henri Sandaogo Damiba, der als neuer starker Mann in dem westafrikanischen Land gilt. Die Militärs verhängten eine nächtliche Ausgangssperre und versprachen eine „Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung“ innerhalb einer „angemessenen Zeit“. Der Putsch wurde international verurteilt.