Prozess gegen mutmaßlichen Verkäufer von Lübcke-Mordwaffe in Paderborn begonnen

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
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Vor dem Landgericht Paderborn hat am Mittwoch ein Prozess gegen den mutmaßlichen Verkäufer der für den Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke genutzten Schusswaffe begonnen. Zu Beginn des Verfahrens räumte der Angeklagte Elmar J. zwar ein, Patronen besessen zu haben, bestritt jedoch den Verkauf der Tatwaffe, wie ein Gerichtssprecher sagte. Die Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft legt dem 66-Jährigen zur Last, fahrlässig den Tod eines Menschen verursacht zu haben.

Laut Anklagevorwurf soll J. dem wegen des Mordes an Lübcke zu lebenslanger Haft verurteilten Rechtsextremisten Stephan E. die Tatwaffe samt Munition im Jahr 2016 verkauft haben. Die scharfe Pistole soll er ihm zum Preis von 1100 Euro vermacht haben, obwohl keiner der beiden einen Waffenschein hatte.

Zusätzlich legt die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten unerlaubten Waffenbesitz zur Last. J. soll „unerlaubt Patronen unterschiedlicher Fabrikate und Kaliber“ besessen haben, die der Generalstaatsanwaltschaft zufolge im Juni 2019 beschlagnahmt wurden.

J. war nach dem Mord an Lübcke Ende Juni 2019 festgenommen worden, kam aber Mitte Januar 2020 wieder auf freien Fuß. Den Haftbefehl gegen J. hob der Bundesgerichtshof damals auf, weil gegen ihn kein hinreichender Tatverdacht für eine Beihilfe zum Mord bestand.

Die Bundesanwaltschaft übertrug den Fall seinerzeit der Staatsanwaltschaft Paderborn, die ihrerseits den Fall der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf vorlegte, bei der die Zentralstelle Terrorismusverfolgung Nordrhein-Westfalen angesiedelt ist.

Für das Verfahren sind zunächst zwei weitere Verhandlungstage am Freitag und am 19. Januar angesetzt. Lübcke wurde in der Nacht zum 2. Juni 2019 an seinem Wohnhaus im nordhessischen Wolfhagen-Istha aus nächster Nähe erschossen. Der damals 45 Jahre alte E. wurde nach einem DNA-Treffer festgenommen. Im Januar 2021 wurde er vom Oberlandesgericht Frankfurt am Main zur Höchststrafe verurteilt.

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