Vor dem Landgericht Gießen beginnt am Montag ein weiterer Prozess um die einst führende deutsche Drogenplattform „Chemical Revolution“. Die Anklage der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main wirft den fünf Angeklagten vor, den Versandhandel im Internet betrieben zu haben, wie das Gericht am Dienstag mitteilte.
Sie sollen als organisierte Gruppe zwischen April 2018 und Februar 2019 die Drogen in den Niederlanden beschafft und nach Hamburg transportiert haben. Dort sei die Ware gelagert, portioniert und in kleineren Mengen an die Kunden verschickt worden. Diese bezahlten die Drogen laut Anklage in der Digitalwährung Bitcoin. Bis Ende April sind zunächst 15 Verhandlungstermine angesetzt.
Es handelt sich dabei um den zweiten Prozess in diesem Fall. Im August wurden sieben weitere Angeklagte zu Strafen zwischen zwei Jahren und acht Monaten sowie neun Jahren und zwei Monaten verurteilt. Drei Urteile sind nach Angaben des Gießener Landgerichts bereits rechtskräftig.
Seit Anfang 2018 wurde gegen die Gruppe ermittelt. „Chemical Revolution“ war nach Angaben der Behörden zum Zeitpunkt seiner Abschaltung der größte deutsche Internethandel für Drogen. Das Bundeskriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt gaben seine Zerschlagung im Juni 2019 bekannt.