Zur Stärkung der Nato-Ostflanke im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt sind am Montag die ersten zusätzlichen Bundeswehrsoldaten in Litauen eingetroffen. Sie landeten mit einem Flugzeug der Luftwaffe in Kaunas, wie das Bundesverteidigungsministerium mitteilte. Insgesamt will die Bundeswehr 350 weitere Soldaten und etwa hundert Militärfahrzeuge nach Litauen entsenden. Bisher sind rund 550 deutsche Soldaten in der früheren Sowjetrepublik stationiert.
Die Verstärkung der sogenannten Enhanced Forward Presence (EFP) der Nato in Litauen sei ein „klares Zeichen der Solidarität mit unseren Verbündeten und Freunden“, erklärte das Bundesverteidigungsministerium. Der litauische Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas sprach von einer wichtigen Entscheidung, welche „die Solidarität, die Einheit und das Engagement der Nato für die kollektive Verteidigung unter Beweis stellt“.
Die baltischen Staaten, die sich selbst durch Russland bedroht fühlen, fordern im Ukraine-Konflikt eine harte Haltung gegenüber Moskau. Russland hat nach westlichen Angaben in den vergangenen Monaten mehr als 100.000 Soldaten an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen. Dies schürt in der Ukraine wie im Westen die Furcht vor einem Großangriff Russlands auf das Nachbarland. Moskau bestreitet jegliche Angriffspläne. Zugleich führt der Kreml an, sich von der Nato bedroht zu fühlen.