Wegen Behinderung oder Untergrabung des politischen Übergangsprozesses in Mali hat die Europäische Union Sanktionen gegen fünf Mitglieder der dortigen Junta beschlossen. Zu den Betroffenen gehört auch der Ministerpräsident der Übergangsregierung, Choguel Kokalla Maiga, wie die EU am Freitag mitteilte. Ihnen werden demnach die Einreise in die EU sowie die Durchreise durch die EU verwehrt. Zudem wurden ihre Vermögenswerte eingefroren.
Das Militär in Mali hatte im Mai 2021 zum zweiten Mal geputscht. Die ursprünglich für Februar geplanten Wahlen verschob die Übergangsregierung um mehrere Jahre.
Nach Kritik Frankreichs an der Verschiebung forderte die Militärjunta den französischen Botschafter zum Verlassen des Landes auf. Die Beziehungen zwischen der Militärregierung in Bamako und der französischen Regierung haben sich zunehmend verschlechtert.
Unter anderem arbeitet die Junta zunehmend enger mit russischen „Militärberatern“ zusammen. Unter anderem Frankreich und die USA werfen der Militärjunta vor, dass sie sich unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung von russischen Söldnern der sogenannten Wagner-Gruppe unterstützen lässt.