Ex-Verteidigungsminister Jung hält Abschaffung der Wehrpflicht für Fehler

Archivbild: Franz Josef Jung - Bild: Achim Melde/Bundestag
Archivbild: Franz Josef Jung - Bild: Achim Melde/Bundestag

Der ehemalige Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hält mehr politische Unterstützung für die Bundeswehr für unbedingt nötig. „Sie braucht dringend mehr Unterstützung, beim Personal und beim Material“, sagte Jung den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Montagsausgaben). „Ich hätte zum Beispiel niemals die Wehrpflicht abgeschafft.“

Jung war von 2005 bis 2009 Verteidigungsminister und wegen eines umstrittenen, von einem Bundeswehroffizier angeordneten Luftangriffs mit dutzenden zivilen Opfern in Afghanistan zurückgetreten. Er sagte dem RND: „Ich war ohnehin der Letzte, der noch etwas für die Bundeswehr tun konnte. Danach ist es nur nach unten gegangen.“

Die Bundeswehr müsse handlungsfähig sein. „In diese Lage muss man sie versetzen.“ Die Frage nach einer Wiedereinführung der Wehrpflicht stelle sich nicht, sagte der CDU-Politiker weiter: „Aber wir sollten eine Debatte über die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht führen.“

Die Wehrpflicht war in Deutschland vom damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) abgeschafft worden. Sie wurde durch einen sogenannten Freiwilligen Wehrdienst ersetzt.

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