Die deutsche Industrie kann laut einer Umfrage des Ifo-Instituts mit den aktuellen Auftragsbeständen so lange produzieren wie noch nie zuvor. Die Aufträge reichen für die nächsten 4,5 Monate, wie das Wirtschaftsforschungsinstitut am Donnerstag in München mitteilte. „Das gab es noch nie, seit wir diese Frage im Jahr 1969 zum ersten Mal gestellt haben“, erklärte der Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen, Timo Wollmershäuser.
Hintergrund ist demnach, dass die Auftragseingänge der vergangenen Monate nicht abgearbeitet werden konnten, „weil den Unternehmen wichtige Vorprodukte und Rohstoffe fehlten“, wie Wollmershäuser erläuterte. „Sollten sich die Engpässe in den kommenden Monaten auflösen, könnte die Produktion in der deutschen Industrie durchstarten“, fügt er hinzu. „Das dürfte die Wirtschaftsleistung dann kräftig anschieben.“
Besonders groß ist der Auftragsbestand laut der Ifo-Erhebung, die auf den monatlichen Konjunkturumfragen des Institutes basiert, bei Herstellern und Zulieferern in der Autoindustrie. Hier reichen die Auftragsbestände demnach für ganze acht Monate. Dahinter folgen der Maschinenbau (6,1 Monate) und die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten (5,0 Monate). Am wenigsten weit reichen laut Ifo die Aufträge der Drucker mit 1,9 Monaten.