Kanada und Japan haben wegen des russischen Einmarschs in der Ukraine weitere Sanktionen gegen Moskau verhängt. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau kündigte am Donnerstag (Ortszeit) Sanktionen gegen 31 russische Einzelpersonen und 27 Unternehmen an. Ottawa will außerdem 3400 Soldaten sowie Flugzeuge und Kriegsschiffe für mögliche Nato-Einsätze in Europa bereitstellen. Kanada will auch kanadische Exporte nach Russland stoppen, hauptsächlich in den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Informationstechnologie und Bergbau.
Japan plante laut Regierungschef Fumio Kishida „das Einfrieren von Vermögenswerten und die Aussetzung der Visaerteilung für russische Einzelpersonen und Organisationen“ sowie das Einfrieren von Vermögenswerten „russischer Finanzinstitute“. Außerdem werde Japan „Exporte an russische militärische Organisationen und Exporte von Allzweckgütern wie Halbleitern und Gütern, die auf einer auf internationalen Abkommen basierenden Liste stehen, nach Russland sanktionieren“.
Trudeau und Kishida hatten am Donnerstagmorgen an einem Treffen mit anderen Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten teilgenommen. Diese hatten den russischen Großangriff auf die Ukraine scharf verurteilt. Die USA und die EU kündigten ebenfalls verschärfte Sanktionen gegen Moskau an.
Russland war am Donnerstag von mehreren Seiten aus im Nachbarland einmarschiert. Binnen weniger Stunden rückten die russischen Streitkräfte bis in den Großraum Kiew vor. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj starben auf ukrainischer am ersten Tag der Gefechte mindestens 137 Menschen.