Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat angesichts der Aufstockung deutscher Soldaten an der Nato-Ostflanke auf die Kapazitätsgrenzen der Bundeswehr hingewiesen. Wenn es weitere Aufgaben geben sollte, stoße sie „als Verteidigungsministerin an meine Grenzen der Möglichkeiten“, warnte Lambrecht in einer Gesprächsrunde auf der Münchner Sicherheitskonferenz am Sonntag. Die Aufstellung von nun fast 1000 Soldaten in Litauen für die sogenannte Enhanced Forward Presence (EFP) der Nato sei schnell gegangen, weil die Kapazitäten dafür noch vorhanden seien, sagte die Ministerin.
Das Engagement müsste entsprechend „finanziell unterlegt werden“, betonte Lambrecht mit Blick auf die anstehenden Haushaltsberatungen im Bund. Die Verteidigungsausgaben müssten erhöht werden, damit Deutschland innerhalb der Nato ein „verlässlicher Partner“ bleiben könne. „Wir werden unsere Zusagen einhalten und dafür auch die Voraussetzungen schaffen“, fügte sie hinzu.
Angesichts der drohenden Gefahr eines russischen Einmarschs in die Ukraine stärkt die Nato ihre Ostflanke und hat weitere Truppen unter anderem in die baltischen Staaten entsendet. Deutschland stockte seine Truppen in Litauen von 550 Soldaten auf rund 900 auf.