Die SPD in Schleswig-Holstein zieht mit dem früheren Staatssekretär Thomas Losse-Müller als Spitzenkandidat in die Landtagswahl im Mai. Die Spitzenkandidatur des 48-Jährigen wurde bei einer Landeswahlkonferenz der Landes-SPD am Samstag in Neumünster auch offiziell abgesegnet, wie die Partei mitteilte. Losse-Müller erhielt 94 Prozent der Stimmen. Als SPD-Spitzenkandidat nominiert worden war der Herausforderer von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) von den Spitzengremien der schleswig-holsteinischen SPD bereits im August.
Bei der Landeswahlkonferenz segneten die Delegierten in Neumünster die Landeswahlliste mit den SPD-Kandidatinnen und -Kandidaten für die Landtagswahl am 8. Mai ab. Die Sozialdemokraten sind im nördlichsten Bundesland derzeit die stärkste Oppositionspartei. Seit 2017 regiert dort eine Dreierkoalition aus CDU, Grünen und FDP. In jüngsten Umfragen lagen abwechselnd CDU oder SPD vorn.
Losse-Müller war früher lange Mitglied der Grünen und trat erst 2020 der SPD bei. Der Partei stand er aber schon länger nahe. Während der Regierungszeit von Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) leitete er zwischen 2014 bis 2017 die Kieler Staatskanzlei. 2019 berief ihn die SPD in Schleswig-Holstein zudem in eine interne Denkfabrik.
Zuletzt arbeitete er für eine Beratungsgesellschaft, früher unter anderem für die Weltbank. Persönlich nahm Losse-Müller wegen einer Corona-Infektion einer seiner beiden Töchter vorsichtshalber nicht vor Ort an der Landeswahlkonferenz teil. Er wolle trotz negativer Tests kein Risiko eingehen, hatte er vorher mitgeteilt. Für seine Rede und die Debatten wurde er digital zugeschaltet.