Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat den Demonstranten, die in Berlin bereits mehrfach Autobahnauffahrten blockiert und damit gegen die Verschwendung von Lebensmitteln demonstriert haben, das Gespräch angeboten. Er sei froh, dass die Demonstrantinnen und Demonstranten „gemerkt haben, dass sie sich an uns in der Politik wenden können“, erklärte Özdemir am Dienstag. „Schritt zwei wäre jetzt, uns einfach zu einem Gespräch einzuladen.“
Das sei so üblich, „wenn man am selben Strang ziehen könnte“, erklärte der Minister. Auch er sei „empört“, dass so viele Lebensmittel weggeworfen werden. Lebensmittelverschwendung sei ein großes Problem „und gerade mit Blick auf die Klimakrise müssen wir das dringend anpacken“. Er wolle die Lebensmittelverschwendung in der gesamten Wertschöpfungskette – vom Feld bis zum Handel – reduzieren, versicherte Özdemir. Dazu sei er auch mit Justizminister Marco Buschmann (FDP) im Gespräch.
Das Landwirtschaftsministerium arbeite seit Dezember „mit Hochdruck an geeigneten Maßnahmen“, erklärte Özdemir. Dazu gehörten etwa verpflichtende Reduzierungszielvorgaben oder die Erleichterung von Lebensmittelspenden.
Hinter den Demonstrationen steht die Organisation „Aufstand der letzten Generation“. Mit ihren Aktionen unter dem Motto „Essen retten – Leben retten“ fordert sie, dass die Bundesregierung „sofort“ gegen die Lebensmittelverschwendung vorgeht. Große Supermärkte sollen demnach verpflichtet werden, noch genießbares Essen zu spenden. Die Bundesregierung soll ein Essen-Retten-Gesetz nach dem Vorbild Frankreichs einbringen.
Am Dienstag demonstrierten Aktivisten im Landwirtschafts- und im Justizministerium für ihre Forderungen. Im Landwirtschaftsministerium kippten sie Pferdemist ins Foyer.