Im anhaltenden Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan soll ein von der EU-vermitteltes Gipfeltreffen der beiden Kaukasus-Staaten die Friedensverhandlungen voranbringen. „Ich plane, am 6. April in Brüssel mit dem Präsidenten des Europäischen Rates Charles Michel und dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew zusammenzutreffen“, sagte Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan am Donnerstag bei einer Kabinettssitzung in Eriwan. Er hoffe auf eine Einigung zur „Aufnahme von Friedensgesprächen“.
„Armenien erklärt erneut, dass es bereit ist, ein Friedensabkommen mit Aserbaidschan zu unterzeichnen und unverzüglich mit den Verhandlungen zu beginnen“, sagte Paschinjan weiter. Die Regierung in Baku hat sich am Dienstag ebenfalls zu Friedensgesprächen mit Armenien bereit erklärt.
Die beiden Länder streiten sich seit Jahrzehnten um die Kontrolle über die Region Berg-Karabach. Im Herbst 2020 hatten sie sich wochenlang heftige Kämpfe geliefert, mehr als 6500 Menschen wurden dabei getötet. Die Gefechte endeten im November 2020 mit einer von Russland vermittelten Waffenstillstandsvereinbarung. Seitdem kam es immer wieder zu vereinzelten Gefechten mit Toten und Verletzten.
Vergangene Woche hatte Russland erstmals Aserbaidschan Verletzungen der Waffenruhe vorgeworfen. Moskau hatte nach den sechswöchigen Gefechten in 2020 Soldaten in der Kaukasus-Region stationiert. Sollten sich die Spannungen dort wieder verschärfen, könnte dies für Russland zur Belastung werden, denn zehntausende russische Soldaten sind bereits in der Ukraine im Einsatz.