Vor dem Landgericht Berlin hat am Donnerstag ein Prozess gegen einen ehrenamtlichen Kinderbetreuer wegen des Verdachts des sexuellen Kindesmissbrauchs und der Herstellung von Kinderpornografie begonnen. Die Öffentlichkeit wurde noch vor der Verlesung der Anklage zum Schutz der Opfer ausgeschlossen, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Der 28-jährige Sönke G. soll von 2015 bis 2020 mehr als 20 Jungen sexuell missbraucht beziehungsweise kinderpornografisches Material von ihnen erstellt haben.
Der Gerichtssprecherin zufolge treten die Eltern der betroffenen Kinder als Nebenkläger auf. Insgesamt gebe es somit 20 Nebenkläger. Die Opfer waren dem Angeklagten jeweils zur Betreuung anvertraut worden. Zum Teil habe ihn eine Firma als ehrenamtlichen Kinderbegleiter in die Familien vermittelt. In anderen Fällen hätten ihn die Eltern der Betroffenen über das Internet als Babysitter engagiert.
Insgesamt werden ihm laut Gericht knapp hundert Missbrauchstaten sowie rund hundert Fälle der Herstellung von Kinderpornografie zur Last gelegt. Bei der Verhandlung stehe auch eine psychische Erkrankung des Angeklagten als Ursache für die mutmaßlichen Taten im Raum. Für das Verfahren sind zunächst 13 weitere Verhandlungstermine bis Anfang Mai angesetzt.