Der Chef der pro-russischen Separatisten in der Region Luhansk im Osten der Ukraine will die Bevölkerung in den von ihm kontrollierten Gebieten in einem Referendum über den „Beitritt“ zu Russland abstimmen lassen. Die Befragung solle „in naher Zukunft“ stattfinden, kündigte Leonid Pasetschnik am Sonntag laut Berichten russischer Nachrichtenagenturen an. Die Bevölkerung solle „ihre konstitutionelles Recht ausüben und ihre Meinung über den Beitritt zur Russischen Föderation ausdrücken“.
Pro-russische Separatisten hatten 2014 in den ostukrainischen Bezirken Donezk und Luhansk „unabhängige Volksrepubliken“ ausgerufen. Im seitdem andauernden bewaffneten Konflikt mit der ukrainischen Armee wurden bereits mehr als 14.000 Menschen getötet.
Kurz vor Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine am 24. Februar hatte Kreml-Chef Wladimir Putin die selbsternannten „Volksrepubliken“ als unabhängig anerkannt und eine „Verteidigungskooperation“ ausgerufen. Diese sieht unter anderem Beistandsgarantien im Fall von Angriffen vor.