Immer mehr Gerichtsverfahren werden in Deutschland per Videokonferenz geführt. Wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Wochenende unter Berufung auf den Deutschen Richterbund berichteten, waren es im vergangenen Jahr bereits über 50.000 Prozesse, vor allem Zivilverfahren. Im laufenden Jahr wird mit einer weiteren Steigerung gerechnet, ergab demnach eine Umfrage zum Einsatz von Videotechnik unter den 24 Oberlandesgerichten in Deutschland.
Als Beispiel für die Dynamik steht etwa der Gerichtsbezirk Koblenz: Dort wurden 2021 laut Bericht 811 Verhandlungen per Video abgehalten. Im Jahr zuvor waren es 242 und 2019 erst 47 Prozesse.
„Die technische Ausstattung der Gerichte hat sich während der Corona-Pandemie signifikant verbessert“, sagte der Bundesgeschäftsführer des Richterbunds, Sven Rebehn, den Funke Zeitungen. Bei allen Fortschritten seien die 16 Bundesländer aber noch nicht auf einem einheitlichen technischen Niveau. Besonders in den ostdeutschen Ländern gebe es teilweise noch erheblichen Nachholbedarf.