Zur Stützung des vom Ukraine-Krieg erschütterten Ölmarkts stellen die Industrieländer zusätzlich 120 Millionen Barrel Öl aus ihren Notreserven zur Verfügung. Die Hälfte davon werde von den USA beigetragen, erklärte der Chef der in Paris ansässigen Internationalen Energieagentur (IEA), Fatih Birol, am Mittwoch im Onlinedienst Twitter. US-Präsident Joe Biden hatte kürzlich die Freigabe von Millionen von Barrel Öl aus den strategischen Ölreserven der USA angekündigt.
Die 31 Mitgliedstaaten der IEA hatten die Freigabe der Ölreserven am vergangenen Freitag bei einem außerordentlichen Treffen beschlossen. Bereits im März hatten die Länder die Freigabe von 62,7 Millionen Barrel Öl zugesagt. Gemeinsam halten die Staaten 1,5 Milliarden Barrel.
Der 1974 zur Abfederung der Ölkrise gegründeten IEA gehören neben den USA und einer Reihe von EU-Ländern auch Japan und Kanada an. Sie sind verpflichtet, Notreserven für die Versorgung zu halten, diese können aber in einer koordinierten Aktion freigegeben werden.
Die USA hatten in der vergangenen Woche in einem historischen Schritt angekündigt, in den kommenden sechs Monaten täglich eine Million Barrel aus ihren strategischen Ölreserven freizugeben. Präsident Joe Biden sagte bei der Bekanntgabe der Maßnahme, diese mehr als 180 Millionen Barrel seien „die mit Abstand größte Freigabe aus unserer nationalen Reserve in unserer Geschichte“.