Sonnenblumenöl ist seit Beginn des Ukraine-Kriegs knapp – Deutschlands Bauern können die Lücke in den Regalen aber nicht füllen. Nur sechs Prozent des in Deutschland verbrauchten Sonnenblumenöls stammen aus heimischer Produktion, 94 Prozent aus Importen, wie der Landesbauernverband Brandenburg am Freitag vorrechnete. Knapp die Hälfte der Sonnenblumen wird demnach in Brandenburg angebaut.
Auf rund 13.000 Hektar in dem Bundesland stehen Sonnenblumen; insgesamt sind es in Deutschland etwa 28.000 Hektar. „Sonnenblumen mögen leicht erwärmbare Böden, benötigen verhältnismäßig wenig Düngung als auch Pflanzenschutz und kommen in ihrer Reifephase ab August gut mit Trockenheit zurecht“, erklärte der Bauernverband die Konzentration der Anbaufläche insbesondere auf das östliche und südliche Brandenburg.
Eine Ausweitung der heimischen Produktion sei nur in geringem Maße möglich, erklärte der Verband. Es fehle an Ackerfläche. Auch erfordere der Sonnenblumenanbau bestimmte Maschinentechnik bei Saat und Ernte. Laut einer Umfrage des Verbandes unter seinen Mitgliedern reagieren einige Landwirte aber auf den aktuellen Bedarf an Sonnenblumenkernen und widmen ursprünglich anderweitig verplante Flächen – etwa für Mais – für den Sonnenblumenanbau um.
Die Ukraine ist der weltweit größte Produzent von Sonnenblumenöl. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind Lieferungen unterbrochen. Zudem können die Landwirte ihre Felder nicht bestellen, so dass die Ernte zu großen Teilen auszufallen droht.