Zur Integration ukrainischer Flüchtlingskinder ins deutsche Schulsystem werden nach Einschätzung der Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Prien (CDU), tausende zusätzliche Lehrkräfte benötigt. Deutschland müsse sich wegen des Ukraine-Krieges auf bis zu 400.000 zusätzliche Schüler einstellen, sagte die schleswig-holsteinische Bildungsministerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstagsausgaben).
„Wir rechnen, dass man ungefähr 60 Lehrkräfte pro 1000 Schüler braucht“, sagte Prien. „Für 400.000 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine bräuchten wir also 24.000 Lehrer.“ Dies gelte jedenfalls dann, wenn man im Bereich der Willkommensklassen weiter mit kleinen Gruppengrößen arbeiten wolle.
Wichtig sei, dass die Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine „Deutsch als Bildungssprache“ lernten, sagte Prien und verwies dabei auch auf Lehren aus der Vergangenheit. Niemand wisse, wie lange die Menschen in Deutschland bleiben würden.
„Bei Kindern, die Anfang nächsten Schuljahres noch hier sind, könnten es mehrere Jahre sein“, betonte die KMK-Präsidentin. „Wenn wir Fehler der Vergangenheit vermeiden wollen, müssen wir es von Anfang an so angehen, als blieben sie länger hier. Das sind wir den ukrainischen Kindern schuldig.“