Zehn Monate nach einem Messerangriff mit drei Toten im bayerischen Würzburg hat am Freitag der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Es handelt sich um ein Sicherungsverfahren, in dem es nicht um eine Haftstrafe, sondern um die dauerhafte Unterbringung in einer geschlossenen Psychiatrie geht. Diese beantragte die Staatsanwaltschaft, die den Mann wegen paranoider Schizophrenie als schuldunfähig einstuft.
Am 25. Juni 2021 soll der somalischstämmige Mann in der Würzburger Innenstadt drei Frauen mit einem Messer getötet und versucht haben, zehn weitere Menschen zu töten. Neun von ihnen wurden verletzt. Er soll die Opfer in einem Kaufhaus und in der Nähe davon angegriffen haben. Einen Menschen soll er gleich zweimal attackiert haben – einmal in dem Kaufhaus und einmal außerhalb. Deswegen wird er des versuchten Mords in elf Fällen beschuldigt.
Der Beschuldigte gab laut Staatsanwaltschaft an, dass Stimmen in seinem Kopf ihm die Tat befohlen hätten. Die Ermittlungen ergaben keine Hinweise auf islamistische Motive.
Laut zwei gerichtspsychiatrischen Gutachten leidet der Mann unter einer paranoiden Schizophrenie. Er sei deswegen zum Tatzeitpunkt nicht in der Lage gewesen, das Unrecht seiner Taten einzusehen. Das Amtsgericht Würzburg ordnete schon im Sommer seine einstweilige Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an.
Verhandelt werden soll an drei verschiedenen Orten – in Veitshöchheim, Estenfeld und Würzburg. Zum Prozessauftakt kam das Landgericht in Veitshöchheim zusammen. Für den Prozess sind 27 Verhandlungstermine bis Ende September angesetzt.