Stellvertretender Generalinspekteur erteilt Lieferung von schweren Waffen Absage

Markus Laubenthal - Bild: Bundeswehr/Sebastian Wilke/Bundesministerium der Verteidigung
Markus Laubenthal - Bild: Bundeswehr/Sebastian Wilke/Bundesministerium der Verteidigung

In der Debatte um die Militärunterstützung für die Ukraine hat der stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, Markus Laubenthal, einer Lieferung von schweren Waffen vonseiten der Bundeswehr eine Absage erteilt. „Um die Streitmacht zu betreiben und auch Folgekräfte auszubilden, brauchen wir die Waffensysteme“, sagte Laubenthal am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. Auch der Panzer des Typs Marder werde für die vielfältigen Verpflichtungen unter anderem in den Nato-Verbänden noch gebraucht.

Durch die Berichterstattung der vergangenen Jahre sei weithin bekannt, in welchem Zustand die Bundeswehr ist und „das ist auch der Grund, warum wir das Sondervermögen brauchen“, sagte Laubenthal weiter. Damit könnten auch die materiellen Lücken geschlossen werden.

Die von der Ukraine geforderten Marder-Panzer, die von der Bundeswehr zur Ausbildung genutzt werden, könnten nicht einfach übergeben werden, sagte Laubenthal. „Dann hätte die Bundeswehr nichts mehr, um Kräfte für die Schnelle Eingreiftruppe der Nato nachzuschicken, falls diese Unterstützung braucht.“

Zudem gebe es dann keine Möglichkeit mehr, sich an der Battlegroup in der Slowakei zu beteiligen und auf Eventualitäten zu reagieren. „Das würde die Verteidigungsfähigkeit doch erheblich schwächen.“

Außerdem sei der Marder ein Kampfsystem, das in seiner Gesamtheit bedient werden müsse. Zwar ließe sich die Ausbildung verkürzen, „aber dennoch ist es immer noch eine Frage von Wochen“. Zudem müsse das Gerät hergerichtet werden.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte der Ukraine nach einer Videokonferenz mit Partnern der G7-Staatengruppe und der Nato am Dienstag weitere militärische und finanzielle Unterstützung zugesagt. Die Lieferung von Panzern aus Beständen der Bundeswehr lehnte er aber ab. Kritik an der Haltung des Kanzlers kommt nicht nur von der Opposition, sondern auch aus den Reihen der Koalition.

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