Trotz der Wahlpleite in Schleswig-Holstein hat sich SPD-Chefin Saskia Esken von einem Erfolg bei der Landtagswahl am kommenden Sonntag in Nordrhein-Westfalen überzeugt gezeigt. „Wir spielen in Nordrhein-Westfalen nicht auf Platz – sondern auf Sieg! Ich bin sehr zuversichtlich, dass der neue Ministerpräsident Thomas Kutschaty heißen wird“, sagte Esken den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).
Esken wies die Deutung zurück, das schlechte Abschneiden der Sozialdemokraten im Norden hänge mit der Ukraine-Politik von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zusammen. „Das Ergebnis in Schleswig-Holstein hat mit all dem nichts zu tun. Das war eine Landtagswahl mit Landesthemen – und vor allem einem überaus beliebten Ministerpräsidenten“, sagte sie mit Blick auf Wahlsieger Daniel Günther (CDU).
Günthers Auftreten stehe „in deutlichem Kontrast zu eher krawalligen Parteifreunden“ wie Bundesparteichef Friedrich Merz, CSU-Chef Markus Söder oder „gelegentlich auch“ dem nordrhein-westfälischen Landeschef Hendrik Wüst (CDU). Merz feierte Günthers „überragendes Ergebnis“ auf Twitter als Erfolg für die gesamte Partei. „Das gibt Rückenwind für Nordrhein-Westfalen“, erklärte er.
Die CDU hatte am Sonntag in Schleswig-Holstein nach Hochrechnungen mit 43 Prozent ihr bestes Ergebnis bei einer Landtagswahl in dem Bundesland seit 1983 geholt. Auch die Grünen gewannen deutlich hinzu und zogen an der SPD vorbei auf Platz zwei. Die SPD büßte mehr als elf Punkte ein und erzielte laut Hochrechnungen von ARD und ZDF mit 15,8 bis 15,9 Prozent ihr bislang schlechtestes Ergebnis in Schleswig-Holstein.