Die IG Metall will in der kommenden Tarifrunde ein deutliches Lohnplus fordern. In den Verhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie im Herbst werde die Gewerkschaft „auf die gestiegene Inflation lohnpolitisch reagieren“, sagte der Chef der Industriegewerkschaft, Jörg Hofmann, der „Augsburger Allgemeinen“ vom Freitag. Mit einer Einmalzahlung würden sich die Beschäftigten demnach nicht zufrieden geben.
Erforderlich seien Lohnerhöhungen auch, um die Kaufkraft der Beschäftigten zu schützen, sagte Hofmann weiter. Andernfalls würde „einer Rezession durch massive Nachfrageeinbrüche Vorschub“ geleistet. Bereits in der aktuell anlaufenden Tarifrunde für die Stahlindustrie werde die IG Metall deshalb „mit einer ordentlichen Prozentzahl ins Rennen gehen“.
Auch wenn viele Unternehmen vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und gestiegenen Energiepreisen vor Herausforderungen stünden, sei dies kein Argument gegen Lohnerhöhungen. „Vielen Unternehmen gelingt es, die erhöhten Rohstoff- und Energiepreise auf ihre Kunden abzuwälzen“, sagte Hofmann. Arbeitnehmer hätten im Gegensatz zu Unternehmen jedoch „keine Chance, die Mehrbelastung durch die gestiegenen Preise weiterzureichen“. Auch eine Verschiebung der Tarifrunde komme deshalb nicht in Frage, sagte Hofmann.