Britischer Abgeordneter tritt wegen Vorwürfen sexueller Gewalt zurück

Imran Ahmad Khan - Bild: Richard Townshend, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons
Imran Ahmad Khan - Bild: Richard Townshend, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Ein bis vor Kurzem zur konservativen Partei von Großbritanniens Premierminister Boris Johnson gehörender Abgeordneter gibt wegen Vorwürfen der sexuellen Gewalt sein Mandat ab. Der Abgeordnete Imran Ahmad Khan erklärte am Donnerstag, er ziehe sich „aus dem politischen Leben“ zurück. Der 48-Jährige vertrat bislang die nordenglische Stadt Wakefield im Unterhaus.

Durch Khans Rücktritt kommt es zu einer Nachwahl in diesem Wahlkreis, für die es aber noch keinen Termin gibt. Die Wahl wird zu einem wichtigen Stimmungstest für die konservativen Tories als Ganzes.

Eine Jury hatte Khan zu Wochenbeginn für schuldig befunden, im Jahr 2008 einen damals 15-jährigen Jungen während einer Party zum Alkoholkonsum gezwungen und danach in sexueller Weise berührt zu haben. Khan bestreitet dies. Sein Strafmaß soll zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden. Die Tories schlossen ihn direkt nach dem Schuldspruch aus der Partei aus.

In seiner im Onlinedienst Twitter veröffentlichten Rücktrittsankündigung betonte Khan, er wolle sich nun voll darauf konzentrieren, „meine Unschuld zu beweisen“. Er hat Berufung gegen den Schuldspruch eingelegt.

Khan hatte das Mandat in Wakefield im Jahr 2019 gewonnen. Zuvor hatte dort jahrzehntelang die linksgerichtete Labour-Partei dominiert. Die Nachwahl wird nun zu einem Test dafür, ob die Tories die zahlreichen Mandate, die sie vor drei Jahren in traditionellen Labour-Hochburgen gewonnen hatten, verteidigen können.

Regierungschef Johnson macht innenpolitisch schwierige Zeiten durch. Nach wie vor steht er wegen der „Partygate-Affäre“ um gegen die Corona-Regeln verstoßende Feiern an seinem Amtssitz unter Druck. Vor wenigen Tagen verhängte die Polizei wegen seiner Teilnahme an einer solchen Party ein Bußgeld gegen Johnson. Es war das erste Mal, dass dies einem amtierenden britischen Regierungschef widerfuhr.

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