Die Industriegewerkschaft Metall will in der anstehenden Tarifrunde für die Beschäftigten in der Stahlindustrie 8,2 Prozent mehr Lohn verlangen. Diese Forderungsempfehlung beschlossen am Dienstag die Tarifkommissionen der Gewerkschaft für die nordwestdeutsche und für die ostdeutsche Stahlindustrie. „Die Kolleginnen und Kollegen erwarten angesichts stark steigender Preise und hoher Gewinne der Unternehmen deutlich mehr Geld in der Tabelle. Und sie erwarten einen Abschluss nah an ihrer Forderung“, erklärte die Vorsitzende des IG Metall-Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen, Birgit Dietze.
In der nordwestdeutschen Stahlindustrie sind nach Gewerkschaftsangaben rund 70.000 Menschen beschäftigt, in der ostdeutschen rund 8000. Die Stahlhersteller hätten 2021 hohe Gewinne eingefahren und ihre Auftragsbücher seien weiter gut gefüllt, erklärte die Gewerkschaft. Die Stahlindustrie könne – anders als die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – die Belastungen durch die teure Energie zum großen Teil weiterreichen. Dies gelinge den Firmen, indem sie die Preise für ihre Kunden erhöhen.
Die letzte tabellenwirksame Erhöhung für die Stahlarbeiter und -arbeiterinnen gab es laut Gewerkschaft im Jahr 2019. In der Corona-Pandemie bekamen die Beschäftigten Prämien.