Die Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe ist für Autofahrer an der Zapfsäule laut dem ADAC nur begrenzt spürbar. „Trotz Energiesteuersenkung kommen die prognostizierten Senkungen von 35 Cent bei Super E10 und 17 Cent beim Diesel nicht bei den Verbrauchern an“, kritisierte der ADAC am Mittwoch. Seit der Steuersenkung zum 1. Juni seien die Spritpreise nach einem spürbaren Rückgang täglich wieder gestiegen.
Laut dem ADAC sank der Benzinpreis im Wochenvergleich um 20,3 Cent, der bundesweite Durchschnittspreis lag bei 1,948 Euro pro Liter. Der Preisrückgang fiel somit rund 15 Cent geringer aus als die Steuersenkung. Die gleiche Tendenz gab es demnach auch beim Diesel: Hier ging der Preis im Vorwochenvergleich um 5,2 Cent auf durchschnittlich 1,992 Euro zurück. Bei einer vollständigen Weiterreichung der Steuersenkung hätte die Preissenkung laut ADAC jedoch um zwölf Cent höher ausfallen müssen.
Nach einem spürbaren Preisrückgang zum 1. Juni seien die Preise an den Tankstellen wieder täglich angestiegen, kritisierte der ADAC. Zwar seien auch die Ölpreise an den Rohstoffmärkten gestiegen – dies erkläre die steigenden Spritpreise an den Tankstellen jedoch nur bedingt. Zudem sei das Preisniveau an den Tankstellen bereits kurz vor der Steuersenkung „massiv überhöht“ gewesen.
Der ADAC forderte, dass die gesamte Steuersenkung bei den Verbrauchern ankommen müsse. Unabhängig vom Tankrabatt gebe es „nach wie vor ein deutliches Potenzial für Preissenkungen“.
Zum 1. Juni war bundesweit der sogenannte Tankrabatt in Kraft getreten. Es handelt sich um eine auf drei Monate befristete Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe. Bei Benzin sinken die Steuersätze um 29,55 Cent je Liter und bei Diesel um 14,04 Cent, hinzu kommt eine dann geringer ausfallende Mehrwertsteuer auf den Gesamtpreis. Die Maßnahme ist Teil des Entlastungspakets der Bundesregierung, denn die Spritpreise hatten sich in den vergangenen Monaten stark erhöht.