In einer neuen Welle von Strafmaßnahmen gegen Moskau hat Großbritannien Sanktionen gegen die Abgeordneten der russischen Duma verhängt, die bei einer entscheidenden Abstimmung im Februar den Weg für den russischen Einmarsch in die Ukraine ebneten. Die 386 betroffenen russischen Abgeordneten dürften nicht mehr nach Großbritannien einreisen, zudem würden ihre Guthaben im Königreich eingefroren, teilte Außenministerin Liz Truss am Freitag in London mit.
Die als treue Gefolgschaft von Präsident Wladimir Putin geltenden Abgeordneten hatten im Februar für die Anerkennung der Separatisten-Gebiete Luhansk und Donezk im Osten der Ukraine durch Moskau votiert. Damit schufen sie einen Vorwand für den russischen Einmarsch im Nachbarland. „Wir zielen auf jene, die Komplizen sind in Putins illegaler Invasion in der Ukraine und auf jene, die diesen barbarischen Kurs unterstützen“, erklärte Truss.
Nach der russischen Invasion in der Ukraine war Großbritannien zunächst vorgeworfen worden, zu zögerlich gegen Moskau und vor allem gegen Putin-treue, reiche Geschäftsleute im Königreich und deren Guthaben vorzugehen. Inzwischen agiert die Regierung deutlich schärfer: So wurden am Donnerstag unter anderem die Guthaben vom Besitzer des englischen Fußballklubs FC Chelsea, Roman Abramowitsch, eingefroren.