Aus der Öffentlichkeit verschwundene katarische Aktivistin meldet sich via Twitter

Symbolbild: Die Twitter-App auf einem Smartphone
Symbolbild: Die Twitter-App auf einem Smartphone

Drei Monate nach ihrem Verschwinden aus der Öffentlichkeit hat die katarische Frauenrechtlerin Nuf al-Maadid offenbar mehrere Videos auf einem neuen Twitter-Account veröffentlicht. „Mir geht es gut, ich bin gesund und sicher“, sagte al-Maadid in einer der Aufnahmen. Das Video solle „diejenigen beruhigen, die sich (für mich) eingesetzt haben“.

In einem zweiten Video sagte die etwa 20-Jährige, dass sie sich in Doha aufhalte. Hinter ihr waren blickdichte Vorhänge zu sehen, die vollständig zugezogen waren. „Nuf ist hier. Nuf ist am Leben. Nuf ist nicht tot“, betonte die Frauenrechtlerin und lächelte.

Die Aufnahmen wurden auf einem neuen Twitter-Account veröffentlicht. Die Aktivistin erklärte, sie habe das Passwort zu ihrem vorherigen Account mit mehr als 16.000 Followern „verloren“.

Im Oktober hatte al-Maadid bei Twitter mitgeteilt, sie werde seit ihrer Rückkehr nach Doha von ihrer Familie bedroht. Zuvor hatte sie in Großbritannien um Asyl gebeten. Die Aktivistin war seit dem 13. Oktober nicht mehr bei Twitter aktiv gewesen. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hatte daraufhin Bedenken hinsichtlich ihres Wohlergehens geäußert.

Nach der jüngsten Veröffentlichung forderte HRW die Führung in Katar auf, die Meinungsfreiheit der Frauenrechtlerin zu respektieren. Jetzt, wo al-Maadid wieder in den Online-Netzwerken aktiv sei, „hoffe ich, dass die katarischen Behörden von nun an dafür sorgen werden, dass sie ein unabhängiges und freies Leben führen kann“, sagte die HRW-Expertin für Frauenrechte, Rothna Begum, der Nachrichtenagentur AFP.

Im Dezember hatte ein katarischer Beamter mitgeteilt, dass al-Maadid „in Sicherheit und bei guter Gesundheit“ sei, sich aber „aus privaten Gründen“ nicht öffentlich äußern könne.

Menschenrechtsorganisationen prangern regelmäßig Verstöße gegen die Menschenrechte in Katar an, insbesondere gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung. Seitdem Katar als Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 ausgewählt wurde, hat sich die Kritik weiter verschärft.

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