Baupreise so stark gestiegen wie seit mehr als 50 Jahren nicht mehr

Baustelle - Bild: visit via Twenty20
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Die stark gestiegenen Preise für Baumaterialien wie Holz haben die Baupreise für Wohngebäude in die Höhe getrieben. Von November 2020 bis November 2021 stiegen sie um 14,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Das war demnach der höchste Anstieg der Baupreise gegenüber dem Vorjahresmonat seit August 1970, als die Preise binnen Jahresfrist um 17 Prozent zugelegt hatten.

Die Preise für Rohbauarbeiten stiegen im November im Vorjahresvergleich demnach um 15,7 Prozent – am stärksten die Zimmer- und Holzbauarbeiten. Sie wurden wegen der höheren Nachfrage nach Bauholz im In- und Ausland um rund 39 Prozent teurer, wie das Statistikamt weiter mitteilte. Die Preise für Entwässerungskanalarbeiten stiegen um rund 18 Prozent, für Dachdeckungsarbeiten um rund 17 Prozent und für Klempnerarbeiten um knapp 17 Prozent.

Die Preise für Ausbauarbeiten lagen den Angaben zufolge im Vergleich zum November 2020 um 13,5 Prozent höher. Für Metallbauarbeiten erhöhten sie sich um rund 17 Prozent, Tischlerarbeiten kosteten fast 15 Prozent mehr, und bei Gas-, Wasser- und Entwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden stiegen die Preise um 14,5 Prozent. Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden nahmen gegenüber dem Vorjahr um rund 14 Prozent zu.

Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen um 15 Prozent und für gewerbliche Betriebsgebäude um fast 16 Prozent. Im Straßenbau erhöhten sich die Preise um neun Prozent gegenüber November 2020.

Ausgewirkt auf die Entwicklung der Baupreise haben sich nach Angaben des Bundesamtes nicht nur die gestiegenen Materialpreise, sondern auch der Basiseffekt durch die befristete Mehrwertsteuersenkung im zweiten Halbjahr 2020. Ohne diesen Effekt hätte der Preisanstieg rechnerisch aber immer noch 11,6 Prozent betragen.

Mit Blick auf die Materialengpässe am Bau bleibt die Lage nach den jüngsten Umfrage-Ergebnissen des Münchener Ifo-Instituts weiter angespannt. Zwar habe sich die Materialknappheit auf den deutschen Baustellen zum Jahresende leicht gebessert. Die Werte seien im langfristigen Vergleich aber „immer noch außergewöhnlich hoch“, hatte Ifo-Forscher Felix Leiss am Freitag erklärt.

Bei Holz und bei Stahl zeichnete sich laut der Ifo-Umfrage zuletzt eine gewisse Entspannung ab, dennoch seien in beiden Fällen noch Engpässe von den befragten Firmen gemeldet worden. Dämmmaterial und andere Kunststoffprodukte blieben „problematisch“.

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