In Coronajahr 2020 deutlich weniger Jugendliche mit Alkoholvergiftung in Klinik

Symbolbild: Alkohol
Symbolbild: Alkohol

Die Zahl der mit Alkoholvergiftungen in Krankenhäusern behandelten Jugendlichen in Deutschland ist im ersten Pandemiejahr 2020 laut einer Hochrechnung der Krankenkasse KKH so deutlich gesunken wie lange nicht. Wie die KKH am Mittwoch in Hannover mitteilte, wurden in jenem Jahr rund zwöftausend Jugendliche im Alter von zwölf bis 18 Jahren mit einer Alkoholvergiftung stationär in einer Klinik versorgt. Im Vorjahr 2019 waren es dagegen noch rund 17.000 gewesen.

Der Rückgang lag demnach bei rund 30 Prozent. Die Kasse sprach von einer erfreulichen Entwicklung. Sie wies aber zugleich darauf hin, dass die Entwicklung nicht bedeute, dass Jugendliche und junge Erwachsene während der Pandemie generell weniger trinken würden. Laut einer früheren Umfrage im eigenen Auftrag tränken 17 Prozent der 16- bis 29-Jährigen seit der Coronakrise weniger Alkohol, 13 Prozent in dieser Altersgruppe konsumierten demnach jedoch mehr.

Die Kasse zog daraus den Schluss, dass vor allem jene, die nur zu besonderen Anlässen wie Partys Alkohol trinken, in der Pandemie mangels Gelegenheiten weniger konsumierten. Hingegen dürften die, die unabhängig von Corona in Krisen steckten und deren Zustand sich seither weiter verschlechtert habe, mutmaßlich mehr trinken. Hinzu kämen jene jungen Leute, die durch die Pandemie Perspektiven verloren hätten. In der Aufklärungsarbeit dürfe nicht nachgelassen werden, Alkohol sei generell kein „Problemlöser“, betonte die KKH.

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