KMK-Präsidentin sieht deutlich bessere digitale Ausstattung von Schulen

Digitale Schule - Bild: FLASH UP
Digitale Schule - Bild: FLASH UP

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Schleswig-Holsteins Schulministerin Karin Prien (CDU), sieht die Schulen besser auf eine mögliche Rückkehr in den Distanz- oder Wechselunterricht eingestellt als noch im vergangenen Winter. „Die Schulen sind heute deutlich besser vorbereitet auf diesen Weg des Unterrichtens, der allerdings nie optimal ist“, sagte Prien den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Mittwoch.

Es habe bei der digitalen Ausstattung der Schulen einen Riesenschritt nach vorn gegeben, und auch bei der Anwendung digitaler Medien im Unterricht hätten die Lehrkräfte ihre Didaktik angepasst. Die Kultusministerkonferenz sei sich aber einig, dass der Präsenzunterricht Priorität habe. „Wichtig ist, dass wir die Schulen nicht als erstes, sondern als letztes schließen“, sagte Prien.

Die Kultusminister wollen am Mittwoch über die Coronalage beraten. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) appellierte an die Runde, weiterhin auf Schulschließungen zu verzichten. „Ich hoffe sehr, dass sich die Kultusministerkonferenz dafür aussprechen wird, die Schulen auch mit Omikron offen zu halten“, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

„Wir unterstützen als Bund mit allem, was notwendig ist, um das zu ermöglichen, sagte Stark-Watzinger. Die Schulen seien durch Testen, Maskentragen und Hygienemaßnahmen weitgehend sichere Orte. Sie wirkten stabilisierend und seien bisher keine Pandemietreiber. Präsenzunterricht müsse trotz Omikron „absolute Priorität haben“.

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, bezweifelt, dass die Bundesländer ihr Versprechen, am Präsenzunterricht festzuhalten, auch wirklich „durch geeignete bundeseinheitliche Maßnahmen“ absichern. Mit sinnvollen Beschlüssen bei der Tagung der Kultusminister rechne er nicht, sagte Meidinger dem Portal ntv.de. „Man wird zum hundertsten Male sagen, dass Präsenzunterricht ganz wichtig ist, man wird sich aber wohl wieder nicht auf einen gemeinsamen Notfallmaßnahmenplan einigen.“

Es sei richtig gewesen, nach den Weihnachtsferien mit vollständigem Präsenzunterricht zu starten. „Was wir aber brauchen, ist eine Strategie, ist ein Notfallplan, mit welchen zusätzlichen Maßnahmen wir an den Schulen reagieren müssen, wenn sich dort die Infektionszahlen explosiv nach oben entwickeln“, sagte Meidinger.

Der Deutsche Philologenverband forderte einen einheitlichen und kriterienorientierten Stufenplan. „Wir brauchen einen Stufenplan, der sich an Inzidenz, Impfquote und Hospitalisierungsrate orientiert und je nach Lage vor Ort entsprechend umgesetzt werden kann“, erklärte die Bundesvorsitzende Susanne Lin-Klitzing.

Zu einem solchen Vorhaben gehöre für den Verband auch ein Plan, der festhalte, bis zu welchem Quarantäneprozentsatz von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern weiter voller Präsenzunterricht geleistet werden könne. Einheitliche Kriterien schützten außerdem auch vor politischen Alleingängen in einzelnen Bundesländern und gewährleisteten trotzdem ein regional angepasstes Handeln.

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