Marburger Bund: Quarantäne-Befreiung für Kontaktpersonen „medizinisch fragwürdig“

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Die Ärzteorganisation Marburger Bund hat mehrere Corona-Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz als unzureichend kritisiert. Die Quarantäne-Befreiung für frisch geimpfte und genesene Kontaktpersonen sei „medizinisch fragwürdig“, sagte die Marburger-Bund-Vorsitzende Susanne Johna der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ/Samstagsausgabe). Ein von der Delta-Variante des Coronavirus genesener Mensch sei zum Beispiel nicht gegen die Omikron-Variante immun. Deswegen müsse bei engem Kontakt im häuslichen Umfeld auch für frisch Geimpfte und Genesene eine Quarantäne gelten, forderte Johna.

Zudem sei es „höchst inkonsequent“, dass Bund und Länder keine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken in ÖPNV sowie bei allen Veranstaltungen in Innenräumen und Konzerten beschlossen hätten. Im Beschlusspapier werde ausdrücklich auf die hohe Infektionsdynamik der Omikron-Variante hingewiesen und die besondere Wirksamkeit von FFP2-Schutzmasken in geschlossenen Räumen und beim Zusammentreffen mit anderen Menschen betont. „Dann wäre es doch nur konsequent, für die Dauer dieser fünften Welle eine FFP2-Masken-Pflicht im ÖPNV, auf Veranstaltungen und Konzerten anzuordnen“ und nicht nur zu empfehlen, sagte Johna.

Angesichts der hohen Ansteckungsgefahr in Innenräumen mit geringem Abstand, beispielsweise in Bars und Kneipen, „sollten die Länder zudem in einem Stufenplan festlegen, wann eine vorübergehende Schließung greifen soll“, forderte die Marburger-Bund-Vorsitzende.

Derweil nannte der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) die Beschlüsse zu 2G Plus in der Gastronomie „inakzeptabel“. „Die Politik sieht uns mit 2G Plus als Teil der Lösung, um die Boosterkampagne zu beschleunigen. Gleichzeitig werden wir als Problembereich bezeichnet, das ist inakzeptabel“, sagte Degoha-Chefin Ingrid Hartges der „Bild“ (Samstagsausgabe). Die Gastronomie sei erneut „so heftig betroffen“ von den Corona-Maßnahmen. Sie erwarte „mehr Wertschätzung und Respekt für meine Branche“, sagte Hartges.

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