Neues Jahr wegen Corona weltweit mit Zurückhaltung eingeläutet

Silvester am Brandenburger Tor
Silvester am Brandenburger Tor

Ob auf dem New Yorker Times Square, im Hafen von Sydney oder an der Copacabana in Rio de Janeiro – das Jahr 2022 ist rund um den Globus mit Zurückhaltung eingeläutet worden. Wegen der Corona-Pandemie hatten viele Städte – von Seoul bis San Francisco – die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel abgesagt oder eingeschränkt. Die traditionelle Silvester-Party am Brandenburger Tor in Berlin fand komplett ohne Publikum statt.

Als Erste starteten die Bewohner des Pazifikstaates Kiribati in das neue Jahr. Die australische Metropole Sydney, die sich selbst als „Silvesterhauptstadt der Welt“ bezeichnet, begrüßte 2022 mit ihrem berühmten Feuerwerk. Wegen des geltenden Einreiseverbots für Touristen und aus Angst vor der hochansteckenden Omikron-Variante versammelten sich in der Hafenstadt geschätzt nur einige zehntausend statt der üblichen rund eine Million Menschen für das Spektakel, bei dem sechs Tonnen Feuerwerk die Oper und die Harbour Bridge in ein Farbenmeer tauchten.

„Hoffentlich wird das Jahr 2022 für alle besser“, sagte der 31-jährige Oscar Ramirez in Sydney. „Jeder auf der Welt braucht eine große Veränderung.“

Am Brandenburger Tor in Berlin fand zwar die ZDF-Fernsehshow „Willkommen 2022“ statt, aber ohne Publikum und ohne das traditionelle Höhenfeuerwerk. Die Polizei musste wiederholt Menschenansammlungen von Feiernden auflösen.

Auch auf den mit glitzernden roten Lichtern und „2022“-Luftballons geschmückten Champs-Élysées in Paris patrouillierte die Polizei auf der Suche nach Menschen ohne Maske. Die meisten wurden nur aufgefordert, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, wer dies ablehnte, musste eine Geldstrafe zahlen. Wegen der Pandemie waren viel weniger Touristen als sonst in der französischen Hauptstadt unterwegs.

In den Niederlanden hatten die Behörden das zweite Jahr in Folge ein Verbot von Feuerwerkskörpern verhängt. Dennoch wurden laut Polizeiangaben ein 12-jähriger Junge getötet und ein weiterer schwer verletzt, als sie in Haaksbergen nahe der deutschen Grenze einem Erwachsenen beim Zünden eines selbstgebauten Feuerwerkskörpers zusahen.

Im österreichischen Bezirk Baden wurde laut der Nachrichtenagentur APA ein 23-Jähriger bei der Explosion einer sogenannten Kugelbombe getötet. Drei weitere Menschen wurden verletzt, einer von ihnen schwer.

In London gab es statt Feuerwerks eine Lasershow an der Themse. In Madrid konnten auf dem Platz Puerta del Sol um Mitternacht nur etwa halb so viele Menschen wie sonst an der Neujahrstradition des Traubenessens teilnehmen. Zwölf Mal – zu jedem Glockenschlag – steckten sich die rund 7000 Feiernden eine Traube in den Mund und formulierten dabei für sich einen Wunsch fürs neue Jahr.

In New York versammelten sich rund 15.000 Menschen auf dem Times Square, um die traditionelle Silvesterzeremonie des „Ball Drop“ zu verfolgen. Im vergangenen Jahr war der Countdown, bei dem ein Zeitball an einer Stange herabgelassen wird, wegen der Corona-Pandemie ganz abgesagt worden. In diesem Jahr war die Zuschauerzahl begrenzt und alle mussten einen Impfnachweis vorlegen. Kurz nach Mitternacht wurde auf dem Times Square auch der neue Bürgermeister von New York, Eric Adams, vereidigt.

In der Golf-Metropole Dubai wurden trotz eines Anstiegs der Corona-Infektionen an dutzenden Orten Feuerwerke abgebrannt – darunter auch am Burj Khalifa, dem höchsten Turm der Welt.

Am berühmten Copacabana-Strand im brasilianischen Rio de Janeiro fiel die Silvesterfeier ebenfalls kleiner aus als üblich. Musikdarbietungen waren untersagt und die Zufahrtswege gesperrt. „Ich hatte erwartet, dass viel mehr Leute kommen und es stressig wird, aber es ist ruhig“, sagte Alejandra Luna, die aus Österreich angereist war. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie wünsche sie sich für 2022, wieder „Küsse und Umarmungen geben zu können, ohne zu viel nachzudenken“.

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