Tennis-Star Djokovic gewinnt Rechtsstreit um Einreise nach Australien

Novak Djokovic - Bild: Carine06/CC BY-SA 2.0
Novak Djokovic - Bild: Carine06/CC BY-SA 2.0

Der serbische Tennis-Star Novak Djokovic hat im Streit um seine Einreise nach Australien einen Teilsieg vor Gericht errungen. Ein Richter ordnete am Montag die sofortige Freilassung des Weltranglistenersten aus einem Abschiebehotel an. Grenzbeamte hatten Djokovic die Einreise verweigert, weil er keinen Corona-Impfnachweis vorlegen konnte. Ob er an den Australian Open teilnehmen kann, ist aber weiter offen. Die australische Regierung droht weiter mit seiner Ausweisung.

Der 34-jährige Weltranglistenerste, der sich wiederholt kritisch über Corona-Impfungen geäußert hatte, war am Mittwoch für die Australian Open nach Melbourne gereist. Er hatte nach eigenen Angaben von den Veranstaltern des Tennisturniers eine Ausnahmegenehmigung für eine Einreise ohne Impfnachweis erhalten. Die australischen Grenzbeamten erkannten dies jedoch nicht an und entzogen ihm das Visum. Djokovic wurde in ein berüchtigtes Abschiebehotel gebracht.

Djokovics Anwälte gingen gerichtlich gegen die Annullierung des Visums vor. Sie argumentierten, Djokovics Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung sei von zwei unabhängigen medizinischen Gremien genehmigt worden. Als Grund für die Genehmigung führten sie einen positiven Corona-Test des Serben vom 16. Dezember an.

Der Richter Anthony Kelly ordnete nun an, die Annullierung des Visums aufzuheben und den Tennisspieler unverzüglich aus dem Abschiebehotel freizulassen. Die Freilassung müsse spätestens 30 Minuten nach dem Urteil erfolgen, fügte er hinzu. Der australische Staat muss zudem die Kosten für Djokovics Anwälte tragen.

Vor dem Gerichtsgebäude in Melbourne hatten sich dutzende Fans des neunfachen Australian-Open-Gewinners versammelt, die nach dem Urteil in Jubel ausbrachen und „Novak, Novak, Novak“ riefen.

Der Anwalt der Regierung, Christopher Tran, erklärte jedoch noch in der Verhandlung, dass Australiens Einwanderungsminister Alex Hawke trotz des Urteils noch von seinen ministeriellen Befugnissen Gebrauch machen und Djokovics Ausreise anordnen könne. In diesem Fall dürfte der Tennisspieler drei Jahre lang nicht mehr einreisen.

Djokovic war seit Donnerstag im ehemaligen „Park Hotel“ in Melbourne untergebracht, einer umstrittenen Einrichtung, in der die Behörden auch von der Abschiebung bedrohte Migranten festhalten.

Die Australian Open beginnen am Montag kommender Woche. Die tschechische Tennisspielerin Renata Voracova, deren Visum ebenfalls annulliert und die im selben Abschiebehotel wie Djokovic festgehalten wurde, hat Australien bereits am Samstag verlassen.

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