Weitgehend ruhige Silvesternacht für Rettungskräfte und Polizei

Symbolbild: Feuerwehr
Symbolbild: Feuerwehr

Die Corona-Einschränkungen haben in Deutschland für eine weitgehend ruhige Silvesternacht gesorgt. Polizei und Rettungskräfte vermeldeten zumeist nur wenige Einsätze. In Berlin fiel die große Silvesterparty am Brandenburger Tor erneut aus. Allerdings gab es auch in diesem Jahr schwere Verletzungen durch Feuerwerkskörper. Im nordrhein-westfälischen Hennef kam ein Mann ums Leben.

In ganz Deutschland galt wegen der Corona-Pandemie wie bereits beim vorangegangenen Jahreswechsel ein Verkaufsverbot für Feuerwerk. Vielerorts wurden zudem An- und Versammlungsverbote verhängt; zum Teil durfte auch kein Feuerwerk abgebrannt werden.

Am Brandenburger Tor wurde die ZDF-Fernsehshow „Willkommen 2022“ veranstaltet, aber ohne offizielles Publikum und ohne das traditionelle Höhenfeuerwerk. Die Berliner Polizei schickte Feierlustige immer wieder weg, trotzdem verfolgten hunderte Menschen aus umliegenden Straßen das Geschehen.

Die Berliner Polizei überprüfte zudem nach eigenen Angaben vor Mitternacht mehrere Menschengruppen in der Innenstadt – „darunter auch ein paar hundert Jugendliche, die gemeinsam eine nicht existente Party besuchen wollten“, wie die Beamten auf Twitter schrieben. Die Einsatzkräfte hätten den Feiernden „ganz philosophisch“ die Lage erklärt: „Was nicht ist, kann auch nicht besucht werden.“

Am Morgen sprach die Polizei von einem „vergleichsweise ruhigen“ Jahreswechsel in der Hauptstadt. Die Feuerwehr meldete ebenfalls relativ wenige Einsätze. Allerdings seien durch Pyrotechnik bei einer Feier im Ortsteil Friedrichshagen gleich 20 Menschen verletzt worden, elf kamen ins Krankenhaus. Das Berliner Unfallkrankenhaus berichtete auf Twitter, es seien bis zum frühen Morgen „15 sprengkörperassoziierte Verletzte“ eingeliefert worden, von denen fünf sofort operiert werden mussten.

In Hennef wurden ein Mann mutmaßlich durch die Explosion eines Feuerwerkskörpers getötet und ein weiterer schwer verletzt. Die 37 und 39 Jahre alten Männer hätten mit anderen gefeiert, teilte die Polizei mit. Kurz nach Mitternacht entfernten sie sich demnach von der Gruppe; kurz darauf seien ein lauter Knall und Hilferufe zu hören gewesen. Die beiden Männer hätten schwer verletzt am Boden gelegen.

Trotz Wiederbelebungsversuchen erlag der 37-Jährige noch vor Ort seinen Verletzungen. Der 39-Jährige kam schwer verletzt ins Krankenhaus. Die „Bild“-Zeitung berichtete unter Berufung auf einen Polizeisprecher, womöglich sei ein selbstgebauter Feuerwerkskörper explodiert.

In Hamburg wurde laut Feuerwehr ein 50-Jähriger durch die Explosion eines Feuerwerkkörpers schwer im Gesicht verletzt. Zudem habe sich ein 40-Jähriger durch einen Böller schwere Verletzungen an der rechten Hand zugezogen – „diese wurde bei der Explosion teilamputiert“. Auch in Bochum wurde ein Mann laut Feuerwehr durch eine Rakete schwer im Gesicht verletzt.

Im nordrhein-westfälischen Mönchengladbach erlitt ein elfjähriger Junge beim Hantieren mit Feuerwerkskörpern Verletzungen an Händen, Gesicht und Oberkörper und teils schwere Verbrennungen. Er wurde laut Feuerwehr in eine Spezialklinik geflogen.

Im niedersächsischen Northeim erlitten vier Menschen Brandwunden und Knochenbrüche, nachdem ein 24-Jähriger in ihrer Nähe einen illegalen Feuerwerkskörper gezündet hatte. Die Polizei leitete dazu mehrere Strafverfahren ein.

In Stuttgart sperrte die Polizei kurz vor Mitternacht den Schlossplatz, weil immer mehr Menschen darauf zuströmten. An den Absperrungen kam es zu Gedränge, Beamte wurden offenbar gezielt mit Böllern beworfen. Die Polizei ging mit Pfefferspray und Schlagstöcken gegen die Menge vor. Drei Beamte wurden demnach verletzt.

Auch in Frankfurt am Main waren viele Feiernde unterwegs. Die Behörden sperrten deshalb zeitweise mehrere Brücken in der Innenstadt. In Braunschweig wurden fünf Polizisten verletzt, als sie eine Auseinandersetzung auflösen wollten. In Hannover entdeckten Polizisten bei einem Passanten in der Innenstadt rund drei Dutzend „hochgefährliche“ Sprengkörper.

Mancherorts dagegen gestaltete sich die Silvesternacht für die Einsatzkräfte offenbar geradezu langweilig: Die Dortmunder Feuerwehr meldete „die ruhigste Dienstschicht aller Zeiten“. Ihre Kollegen in Neuss hatten nach eigenen Angaben keinen einzigen silvesterbedingten Einsatz.

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