Geflügelhalter klagen über Probleme wegen Verbots von Tötung männlicher Küken

Küken
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Die deutsche Geflügelbranche klagt über massive Probleme durch das seit Jahresanfang in Deutschland geltende Verbot des Kükentötens. „Kleine Brütereien haben aufgegeben, kleine Legehennenhalter auch, viele werden das noch tun“, sagte der Präsident des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft, Friedrich-Otto Ripke, dem „Tagesspiegel“ (Freitagausgabe). Die Preise für Junghennen hätten sich verdoppelt.

„Das gibt der Eierpreis nicht her“, sagte Ripke. Obwohl die Kosten pro Ei durch das Verbot des Kükentötens und höhere Energie- und Futterkosten um vier Cent gestiegen seien, zahle der Lebensmitteleinzelhandel den Mehrpreis nicht.

Auch die Aufzucht der männlichen Nachkommen aus Legehennenrassen sei problematisch. „Wir haben nicht genug Ställe“, sagte Ripke der Zeitung. In Deutschland fehlten Ställe für sechs Millionen Tiere. Zudem würden nur wenige Verbraucher das dunkle und faserige Fleisch der sogenannten Bruderhähne wollen.

Der Verband fordert eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Geflügelfleisch im Handel und in der Gastronomie. Die deutschen Haltungsbedingungen seien weltweit die strengsten – „es kann doch nicht sein, dass billige Importware unsere Produkte verdrängt“, klagte Ripke.

Wegen der Vogelgrippe könnte es nach Meinung des Verbandschefs in diesem Jahr zu Ostern zu Engpässen bei Freilandeiern kommen. Nach 16 Wochen im Stall dürfen die Eier der Hennen dann nicht mehr als Eier aus Freilandhaltung vermarktet werden. „Es kann sein, dass das eine oder andere Regal zwar voll mit Boden- oder Bioeiern ist, aber Freilandhaltungseier fehlen“, sagte Ripke.

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