Ukraine-Krise: Kurse an europäischen Börsen fallen

Frankfurter Börse - Bild: Hans-Joachim Schulz/CC BY-NC 2.0
Frankfurter Börse - Bild: Hans-Joachim Schulz/CC BY-NC 2.0

Der Ukraine-Krieg und die Sanktionen des Westens haben zu Kursverlusten an den europäischen Börsen geführt. Vor allem die Aktien von Ölfirmen und Banken gaben nach – die Kurse von Rüstungsfirmen dagegen stiegen teils deutlich. Der Ölpreis kletterte erneut, auch Erdgas und Rohstoffe wie das Metall Palladium oder Weizen und Mais wurden deutlich teurer.

Zu Handelsbeginn notierte der Deutsche Aktienindex (Dax) 2,08 Prozent im Minus. In Paris startete der Handel mit 1,95 Prozent im Minus, in London fiel der wichtigste Index um 1,14 Prozent. Die Börse in Moskau blieb auf Anweisung der russischen Zentralbank geschlossen; sie befürchtete einen Kurssturz.

Der beschlossene Ausschluss russischer Banken aus dem Swift-Zahlungssystem wegen des Ukraine-Kriegs führte zu sinkenden Kursen bei den Banken. In Frankfurt am Main fielen die Aktien der Commerzbank bis Mittag um 7,54 Prozent, die der Deutschen Bank um 8,89 Prozent. Ähnlich war das Bild in Frankreich: Dort verlor die BNP Paribas 8,86 Prozent und die Société Générale gar 11,09 Prozent. In Italien traf es die Unicredit, deren Papiere gaben um 12,15 Prozent nach, die der österreichischen Raiffeisen um 13,48 Prozent.

Im Aufwind waren dagegen die Aktien von Rüstungsfirmen wie Rheinmetall oder Hensoldt. Die EU hat angekündigt, mehr Waffen an die Ukraine zu liefern, und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat eine massive Aufstockung der Wehrausgaben angekündigt: Der Bundeshaushalt 2022 soll einmalig mit einem Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro für notwendige Investitionen und Rüstungsvorhaben ausgestattet werden.

Die Aktie von Panzerbauer Rheinmetall stieg bis Mittag um 28 Prozent, die des Rüstungselektronik-Anbieters Hensoldt um über 60 Prozent. In Frankreich kletterte das Papier von Thales um über zwölf Prozent, das von Dassault Aviation um knapp neun Prozent.

Wieder nach oben ging es auch mit dem Ölpreis. Die Nordseesorte Brent wurde für 102,5 Dollar pro Barrel (159 Liter) gehandelt, die US-Sorte WTI für und 95 Dollar – ein Plus zum Freitag von jeweils vier bis fünf Prozent. Auch andere Rohstoffe verteuerten sich weiterhin – Weizen wurde um fast sechs Prozent teurer, Palladium, das für Auto-Katalysatoren gebraucht wird, um über 5,5 Prozent.

Davon abhängige Firmen sahen ihre Kurse in die Tiefe rauschen: TotalEnergies etwa verlor fast sechs Prozent, Polymetal über 50 Prozent. Der britische Ölmulti BP, der seine Zusammenarbeit mit dem russischen Ölkonzern Rosneft aufgekündigt hat, fiel um mehr als sechs Prozent an der Börse in London.

Wie immer in Krisenzeiten gewannen als sicher geglaubte Werte hinzu. Der Dollar legte gegenüber dem Euro zu; die Zinsen von zehnjährigen US-Staatsanleihen sanken wegen der hohen Nachfrage. Auch der Kurs des Bitcoin stieg, er lag bei 38.325 Dollar.

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