Leipziger Buchmesse fällt zum dritten Mal in Folge aus

Leipziger Buchmesse - Bild: Tom Schulze
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Die Leipziger Buchmesse fällt zum dritten Mal in Folge aus. Die Absage der vom 17. bis zum 20. März geplanten zweitgrößten Buchmesse Deutschlands begründeten die Veranstalter am Mittwoch damit, dass innerhalb der vergangenen Tage zahlreiche Aussteller wegen der Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie abgesagt hätten. Damit seien die Qualität und die inhaltliche Breite einer großen Publikumsmesse nicht mehr gewährleistet. Die nächste Leipziger Buchmesse soll nun im März 2023 stattfinden.

Der Geschäftsführer der Leipziger Messe, Martin Buhl-Wagner, erklärte, er habe sich sehr über das Signal der Politik gefreut, Messen und Kongresse wieder zu erlauben. „Leider sehen sich viele Aussteller und Ausstellerinnen aufgrund der Unwägbarkeiten der Pandemie aktuell nicht in der Lage, für eine solch große Publikumsveranstaltung zuverlässig zu planen.“ Die volatile pandemische Lage führe zu personellen Engpässen bei sehr vielen Ausstellern.

Die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs, erklärte, die Absage der Leipziger Buchmesse sei „ein schwerer Schlag für die Branche“. Viele Verlage hätten sich wegen der Unplanbarkeit durch die Omikron-Variante aber außerstande gesehen, eine feste Zusage zu geben. In den vergangenen beiden Jahren war die Leipziger Buchmesse wegen geltender Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Zuge der Corona-Pandemie ausgefallen.

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) bedauerte die Absage. „Gerade in dieser schnelllebigen Zeit mit häufig hitzig geführten Debatten brauchen wir Veranstaltungen wie die Buchmesse und das angeschlossene Festival ‚Leipzig liest‘ als Orte der Begegnung, des Nachdenkens und des sachlichen Miteinanders“, erklärte er. Eine Verschiebung der Buchmesse mit ihren zuletzt mehr als 2500 Ausstellern sei allerdings organisatorisch nicht möglich gewesen.

Auch der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) reagierte enttäuscht. Die Stadt habe die Nachricht von der Absage „mit großem Bedauern“ aufgenommen, erklärte er am Mittwoch. An der Verleihung des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung 2022 halte die Stadt jedoch fest. Der Preis geht an den Autor Karl-Markus Gauß, die Entscheidung wurde bereits im Dezember verkündet. Die Verleihung soll am 16. März in der Nikolaikirche erfolgen.

Die Leipziger Buchmesse hatte zuletzt etwa 280.000 Besucher, nur die Frankfurter Buchmesse ist größer. Diese soll vom 19. bis 23. Oktober stattfinden. Auch im vergangenen Jahr fand die Frankfurter Buchmesse statt – mit 36.000 Fachbesuchern und 37.500 Lesern in deutlich kleinerer Form, dafür aber als erste große Präsenzveranstaltung der internationalen Buchbranche während der Corona-Pandemie.

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