Umweltverbände kritisieren EU-Pläne für Einstufung von Gas und Atom als „grün“

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Umweltverbände in Deutschland haben das Festhalten der EU-Kommission an der Einstufung von Atomkraft und Gas als nachhaltige Energieformen kritisiert. Brüssel untergrabe damit die eigenen Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele, erklärte die Organisation BUND am Mittwoch. „Mit der Aufnahme von Atomkraft und Erdgas wird die EU-Taxonomie ein Werkzeug für das Greenwashing schmutziger Energieträger.“ Wegen der Unterstützung der Aufnahme von Erdgas steht auch die Bundesregierung in der Kritik.

Der EU-Vorschlag ignoriere, „dass fossiles Gas enorme Emissionen verursacht und Atomkraft eine Risikotechnologie ist, die hochradioaktiven Abfall erzeugt, für dessen Entsorgung es bisher keine sichere Lösung gibt“, erklärte der WWF. Er forderte das EU-Parlament und den Rat der Mitgliedstaaten auf, „den Vorschlag abzulehnen“.

Ähnlich äußerte sich Germanwatch. Demnach droht der sogenannten EU-Taxonomie zur Einstufung nachhaltiger Energieformen „ein schwerer Glaubwürdigkeitsverlust“. Die Kriterien für die auch von Deutschland als „Brückentechnologie“ befürwortete Aufnahme von Erdgas seien „von der Kommission gegenüber dem vorherigen Entwurf noch weiter abgeschwächt“ worden. Denn die im ersten Entwurf von Dezember noch enthaltenen Beimischungszwischenziele für Biogas und Wasserstoff seien ganz gestrichen worden.

„Die neue Bundesregierung macht auf internationaler klimapolitischer Bühne da weiter, wo die letzte aufgehört hat“, monierte Germanwatch-Experte Christoph Hoffmann. „Aufgrund der Notwendigkeit eines begrenzten und vorübergehenden Einsatzes von Erdgas tritt Deutschland als edler Ritter des Brennstoffs auf. Dabei rechtfertigt die zeitweise Notwendigkeit, es im Strombereich einzusetzen, keinesfalls, es als nachhaltig einzustufen“.

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