Unwetterwarnungen wegen Orkantiefs in weiten Teilen Deutschlands

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Wegen zweier nahender Orkantiefs haben die Behörden für Deutschland großflächige Unwetterwarnungen herausgegeben. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch in Offenbach mitteilte, werden ab der Nacht zum Donnerstag vor allem im Norden, in der Mitte und im Osten verbreitet schwere Sturmböen mit bis hundert Stundenkilometern erwartet. Teils ist auch mit Orkanböen mit bis zu 120 Stundenkilometern zu rechnen.

Die Warnungen galten auch für Berglagen im Süden, etwa im Schwarzwald sowie am Alpenrand. Wetterdienst und Katastrophenschutzbehörden von Bund und Ländern warnten am Mittwoch vor Gefahren durch entwurzelte Bäume, herabfallende Dachziegel oder umherfliegende Gegenstände.

Es handle sich um eine „ausgewachsene Sturmlage“ mit zumindest für das Flachland seltenen Windgeschwindigkeiten, erklärte der DWD. Auch Schäden an Gebäuden sowie Beeinträchtigungen des Verkehrs seien zu erwarten. Menschen sollten Aufenthalte im Freien möglichst vermeiden.

Nach dem Durchzug des ersten Orkantiefs „Ylenia“ soll demnach am Donnerstagnachmittag und in der Nacht zum Freitag eine vorübergehende Wetterberuhigung eintreten, bevor ab Freitag dann Orkantief „Zeynep“ die Bundesrepublik erreicht. Damit einher gehen sollen erneut starke Winde bis hin zu Orkanböen sowie teilweise auch kräftiger Regen. Den Meteorologen zufolge waren die Vorhersagen aber noch recht unsicher.

Das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen ordnete einen landesweiten Schulausfall für Donnerstag an. Die Regierung rief auch Eltern von Kitakindern auf, ihren Nachwuchs zu Hause zu lassen. Das Bundesland Bremen stellte für Donnerstag auf digitalen Fernunterricht um, auch Kommunen in Niedersachsen sagten wegen des Sturms den Unterricht ab. Bundesländer wie Schleswig-Holstein, Hessen und Rheinland-Pfalz stellten Eltern die Entscheidung frei.

Die Deutsche Bahn warnte am Mittwoch bereits vorsorglich vor möglichen Streckensperrungen und Zugausfällen. Auswirkungen des Unwetters auf den Bahnverkehr seien bundesweit möglich, erklärte das Unternehmen. Es setzte Kulanzregelungen für Fernverkehrstickets in Kraft. Fahrgäste, die wegen des Sturms eine für Donnerstag oder Freitag geplante Reise nicht antreten wollen, könnten ihre Fahrkarten kostenfrei stornieren oder „flexibel“ für alternative Fahrten nutzen.

Vielerorts warnten die Behörden insbesondere vor dem Betreten von Parkanlagen und Wäldern, so etwa in den Millionenstädten Berlin und Hamburg. Feuerwehren gingen bundesweit in erhöhte Alarmbereitschaft und stellten sich auf zahlreiche Sturmeinsätze ein.

An den Küsten der Nordsee und entlang der großen Flüsse Elbe und Weser wurde außerdem mit einer Sturmflut gerechnet. Diese soll laut Behörden mit einem Wasserstand von eineinhalb Metern über dem mittleren normalen Hochwasser in der Nacht zum Donnerstag jedoch in überschaubarem Rahmen bleiben.

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