Wallace vergleicht Umgang mit Russland mit Appeasement-Politik gegenüber Nazi-Deutschland

Richard Townshend, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons
Richard Townshend, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace hat die diplomatischen Bemühungen des Westens im aktuellen Konflikt mit Russland mit der Appeasement-Politik gegenüber Nazi-Deutschland vor dem Zweiten Weltkrieg verglichen. Es sei zwar nicht sicher, dass Russland in die Ukraine einmarschiere, sagte Wallace der Zeitung „Sunday Times“. Im Westen liege aber „ein Hauch von München“ in der Luft.

Mit der Formulierung nahm Wallace Bezug auf das Münchener Abkommen von 1938, mit dem die Abtretung der sudetendeutschen Gebiete in der Tschechoslowakei an Nazi-Deutschland festgelegt wurde. Insbesondere Großbritannien hoffte damals, mit Zugeständnissen an Adolf Hitler einen Krieg in Europa abwenden zu können. Heute wird das Münchener Abkommen als Symbol einer gescheiterten Appeasement-Politik gesehen.

Wallace warnte, dass ein russischer Einmarsch in die Ukraine „jederzeit“ erfolgen könne. Einigen westlichen Ländern warf er vor, nicht genügend Härte gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu zeigen.

„Das Besorgniserregende ist, dass trotz des massiven Ausmaßes an verstärkter Diplomatie die (russische) Truppenmobilisierung weitergeht“, sagte Wallace. „Sie wird nicht unterbrochen, sie geht weiter.“

Der massive russische Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze schürt im Westen die Furcht vor einem Angriff Russlands auf das Nachbarland. Die US-Regierung warnte zuletzt vor einem russischen Einmarsch in die Ukraine noch vor dem 20. Februar. Russland bestreitet jegliche Angriffspläne und gibt seinerseits an, sich von der Nato bedroht zu fühlen.

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