Bauernverband und Hilfsorganisationen fürchten wachsenden Hunger in der Welt

Milchbauer
Milchbauer

Der Bauernverband und Hilfsorganisationen fürchten als Folge des Ukraine-Kriegs wachsenden Hunger auf der Welt. Die Getreidepreise am Weltmarkt seien bereits im vergangenen Herbst im Zuge der weltweiten Konjunkturerholung nach den Corona-Lockdowns stark angestiegen – „dies setzt sich mit Putins Krieg weiter fort“, sagte Udo Hemmerling, Vize-Generalsekretär des Bauernverbandes, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Betroffen seien vor allem die Verbraucherländer im arabischen Raum, in Nordafrika und Asien.

Russland ist seit 2018 der weltgrößte Exporteur von Weizen, die Ukraine ist auf dem Weg zu Platz Nummer drei. Bei Mais ist die Ukraine die Nummer vier der Exporteure, bei Sonnenblumenöl sogar die Nummer eins.

Hemmerling sagte den RND-Zeitungen vom Donnerstag, in den Schwarzmeerhäfen sei die Schiffsverladung unterbrochen. Ein Export ist derzeit also nicht möglich. Dazu kommt: „In der Ukraine scheint eine reguläre Frühjahrsbestellung der Äcker wegen des Krieges nicht mehr möglich. Landwirte gehen in den Militärdienst; ebenso werden Diesel und Traktoren dorthin abgegeben“, wie der Bauernverbands-Vertreter ausführte.

Die höheren Preise für Weizen und Mais träfen im globalen Süden Gesellschaften, die durch die Corona-Krise bereits stark in Mitleidenschaft gezogen seien, sagte Marita Wiggerthale, Agrarexpertin der Hilfsorganisation Oxfam, dem RND. „Die Menschen dort haben keine Reserven mehr. Steigende Lebensmittelpreise werden in vielen Regionen zu mehr Hunger führen.“

Rafaël Schneider von der Welthungerhilfe sagte dem RND, die Beeinträchtigung des Handels treffe vor allem Länder im Nahen Osten und Afrika. Sie importierten teilweise 70 Prozent ihres Weizens. Auch arme Menschen in westlichen Ländern könnten steigende Lebensmittelpreise zu spüren bekommen.

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