Bundesregierung gibt rund drei Prozent der nationalen Ölreserve frei

Öltank - Bild: flöschen/CC BY 2.0
Öltank - Bild: flöschen/CC BY 2.0

Die Bundesregierung gibt angesichts der Folgen des Ukraine-Kriegs für den Ölmarkt einen Teil der nationalen Ölreserve frei. Nach dem Beschluss der Internationalen Energieagentur (IEA) zur Freigabe von insgesamt 60 Millionen Barrel kündigte das Wirtschaftsministerium in Berlin am Mittwoch an, dass Deutschland einen Beitrag von 435.000 Tonnen leiste. Dies entspreche rund drei Prozent der deutschen Erdölreserve.

Deutschland leiste damit „einen Beitrag entsprechend dem deutschen Anteil am Erdölverbrauch der IEA-Länder von 5,4 Prozent“, erklärte das Ministerium. „Wir leisten damit einen Beitrag im internationalen Konzert“, teilte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mit.

Die Mitgliedstaaten der IEA hatten am Dienstag in einer Sondersitzung beschlossen, dass international insgesamt Ölreserven im Umfang von 60 Millionen Barrel freigegeben werden sollen. Der 1974 zur Abfederung der Ölkrise gegründeten IEA gehören neben den USA und einer Reihe von EU-Ländern auch Japan und Kanada an. Sie sind verpflichtet, Notreserven für die Versorgung zu halten, diese können aber in einer koordinierten Aktion freigegeben werden.

Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums dient der Schritt „zur Stabilisierung der Preise, die in Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine stark gestiegen waren“. Experten werteten die Preisanstiege „als Anzeichen erster Lieferstörungen“, führte das Ministerium weiter aus. Aktuell gebe es in Deutschland aber „keine Einschränkung der Versorgung mit Öl“.

Mit der Freigabe der rund 435.000 Tonnen Öl reduziert sich demnach die Reichweite der strategischen Reserven in Deutschland – allerdings nur auf die gesetzlich vorgegebenen 90 Tage. Laut Wirtschaftsministerium liegen die derzeitigen Erdölreserven mit 93 Tagen über dem gesetzlich festgelegten Soll.

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